Geburtstagsspende herzlich überreicht


Geldnot ist ein Tabuthema, auch im reichen Unterschleißheim. Niemand redet gern darüber, dass sein fleißig erarbeiteter Lohn nicht ausreicht. Die Betroffenen schämen sich und haben Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung oder wollen dem Staat nichts schuldig bleiben, es voller Stolz selbst schaffen.

Besonders deutlich wird es an den Schulen immer zu Beginn eines Schuljahres, wenn das Jahresgeld für die Praxisfächer bezahlt werden muss, Kosten für besondere Materialanschaffungen in der Jahrgangsstufe anliegen, das Essengeld für die Ganztagsklasse beglichen werden soll und das meist nicht nur für ein Kind. Auch für die Abschlussfahrten und Schullandheimaufenthalte muss häufig das Geld mühevoll zusammengespart werden.

Die staatlichen Unterstützungen aus dem dafür geschaffenen Bildungspaket für Kinder und Jugendliche beschränken sich allerdings allesamt auf Kinder und Jugendliche aus Familien, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Leistungen nach § 2 AsylbLG, Sozialhilfe, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen. Wer mit ein paar Euro über der Mindesteinkommensgrenze liegt, bekommt keine Unterstützung.

Der Elternbeirat der Mittelschule hat es sich aus diesem Grund zur Aufgabe gemacht, Kindern aus Familien, die keine staatliche Unterstützung erhalten aber trotzdem in Not sind, schnell und diskret zu helfen, ihnen bei der Zahlung des Essensgeldes und der Schulfahrten unter die Arme zu greifen. Insbesondere danken wir Frau Kinzel, die selbst im Elternbeirat der Mittelschule Unterschleißheim mitwirkte für ihre großzügige Geburtstagsspende.

Als stolze Mutter dreier Kinder, kennt sie die großen und kleinen Probleme einer Familie, kann sich gut in die Lage derer versetzen, die Hilfe brauchen und möchte deshalb selbst helfen. Zu ihrem runden Geburtstag verzichtete sie auf persönliche Geschenke und bat die Gäste um Spenden für den Elternbeirat der Mittelschule.

Am letzten Freitag konnten 600 Euro an die neu gewählten Elternbeiratssprecherin, Frau Reinecke und deren Stellvertreterin, Frau Stark, übergeben werden. Die Schulfamilie sagt nochmals recht herzlich danke.

Gina Hanke, Rektorin