Da hämmerts an der Tür


So feierte die Mittelschule Unterschleißheim am 19. Oktober 500 Jahre Reformation.

Beim abschließenden ökumenischen Gottesdienst zum Reformationsprojekt in der evangelischen Genezarethkirche konnte man sehen, hören und sogar schmecken was Martin Luther so wichtig war.

Im Mittelpunkt stand tatsächlich eine handfeste Tür und ihre Botschaft. Zehntklässler und ihre Lehrkräfte ließen in einem Rollenspiel Luthers Thesenanschlag in Wittenberg im Jahr 1517 lebendig werden. Da schlug der Mönch Martin die Sätze an, die die Welt verändern sollten. Die skrupellose Ablasspredigt verstummte sofort. Der Mittelalterhit, mal sanft mal rockig von der Musikklasse gespielt, hätte die Katharina und ihren Martin sicher vom Stuhl gerissen.

Was die Schülerinnen und Schüler heute bewegt, kam dann erst recht zur Sprache: Zum Beispiel, dass kein Mensch nach seiner Herkunft oder nach seiner Hautfarbe beurteilt werden soll.

Beim Ausgang gab es für jeden ein Lutherbrötchen – liebevoll verpackt mit Lutherrose – Reformation mit allen Sinnen.

In den Tagen zuvor beschäftige sich die ganze Schule in verschiedensten Fächern mit dem Projekt „Reformation“. Im Fach Soziales wurde fleißig gebacken: 500 Stückerl für 500 Jahre. Die Ausstellung bei der Schulaula lässt einen bei den Arbeiten aus Geschichte, Ethik, Religion und Kunst so manches Neues entdecken:  Sind Kirchtürme Zeichen der Macht? Oder: Was hätte uns Martin Luther heute zu sagen? Dort steht auch die Tür mit den Thesen und den Wünschen der Schülerinnen.

Viele Eindrücke, sicher auch vom Ausflugstag, nehmen Schüler und Lehrkräfte mit: Alle Klassen forschten an verschiedenen Originalschauplätzen wie der Nürnberger Burg und in der Sonderausstellung in Dachau nach den Spuren der Reformation.

Uwe Chmel, evangelischer Religionspädagoge